Unter „Erste Hilfe“ versteht man die im Notfall zu leistenden Maßnahmen bis zum Eintreffen des Krankenwagens oder Arztes.

Grundsätzlich besteht in Deutschland eine rechtliche Verpflichtung zur Hilfeleistung in Not-Situation. Wenn diese Notfall-Hilfe nicht geleistet wird, kann das zu Geld- oder Freiheitsstrafe führen. Man sollte also wissen, wie das geht. Wer in Deutschland einen Führerschein erwerben will, muss vorher einen Kurs „Erste Hilfe“ mitmachen. Erst dann bekommt man nach bestandener Fahrprüfung den Führerschein.

1. Auf Sicherheit achten
In einer Stress-Situation verliert man häufig auch seine eigene Sicherheit aus den Augen. Damit ist jedoch keinem geholfen. Stellen Sie sicher, dass Sie helfen können, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Sichern Sie im Straßenverkehr das Fahrzeug durch Einschalten der Warnblink-Anlage, sich selbst durch eine Warn-Weste und die Unfallstelle mit einem Warndreieck.

2. Reaktion prüfen
Gibt es Verletzte? Beachten Sie: Der Verletzte sollte bei jeder Hilfeleistung sitzen oder liegen. Der Ersthelfer stellt oder kniet sich so vor oder neben dem Verletzten, dass er ihn ständig überwachen kann. Überprüfen Sie, ob das Opfer ansprechbar durch Ansprechen, leichtes Klopfen auf die Wange oder vorsichtiges Rütteln. Versuchen Sie, das Opfer je nach Witterung vor Kälte oder Hitze zu schützen. Prüfen Sie den Puls entweder am Handgelenk oder am Hals.

3. Notruf absetzen (112)
Wählen Sie sofort 112. Die Notruf-Nummer 112 gilt in allen europäischen Ländern. Sind Sie bereits mit dem Opfer beschäftigt, bitten Sie andere Menschen um Mithilfe.
Beim Notruf 112 sind folgende Angaben zu machen:
Wo ist der Notfallort?
Was ist passiert?
Wie viele Personen sind verletzt?
Welche Verletzungen?
Warten auf Rückfragen!

4. Atemwege öffnen
Überstrecken Sie den Kopf, damit die Atemwege freiliegen. Halten Sie Ihr Ohr direkt über den Mund-Bereich um die Atmung zu überprüfen.

5. Fehlende Atmung - Mund zu Mund Beatmung
Drehen Sie vorsichtig den Körper des Opfers auf den Rücken. Knien Sie sich seitlich in Kopfhöhe neben das Opfer. Fassen Sie nun mit einer Hand an die Stirn des Opfers, mit der anderen unter das Kinn und beugen den Kopf zum Nacken, um den Hals zu über strecken. Dann geben Sie zwei Atemspenden durch Nase oder Mund des Opfers. Anschließend prüfen Sie den Puls. Sie können auch Ihr Ohr auf den Brustkorb legen und nach dem Herzschlag hören.

6. Atmung vorhanden, Puls tastbar
Hier können Sie die Person in eine stabile Seitenlage drehen. Dazu knien sie etwa in Hüfthöhe des Opfers. Schieben Sie seinen nahen Arm soweit wie möglich gestreckt unter seinen Körper. Anschließend stellen Sie den Fuß des nahen Beines an sein Gesäß. Fassen Sie Schulter und Hüfte der fernen Seite und drehen dabei das Opfer zu sich. Das Bein dient als Stütze. Legen Sie zur Stabilisierung die Finger des oben liegenden Arms unter die Wange. Achten Sie darauf, dass die Atemwege frei sind und keine Erstickungsgefahr besteht sollte der Patient sich übergeben entsteht durch Sammlung von Flüssigkeit im Mund. Dazu den Kopf in den Nacken über strecken und das Gesicht erdwärts wenden. Überwachen Sie die Lebenszeichen. Sprechen Sie beruhigend und tröstend mit dem Opfer. Sagen Sie ihm, dass gleich Hilfe kommt.

7. Keine Atmung und kein Puls
Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage kräftig und schnell. Knien Sie sich hierfür seitlich neben das Opfer. Entfernen oder öffnen Sie die Kleidung am Brustkorb. Platzieren Sie eine Hand mit dem Ballen zwischen die Brustwarzen des Opfers. Legen Sie die andere Hand darüber und drücken Sie mit der ganzen Kraft Ihres Oberkörpers. Vorsicht: Bei Kleinkindern besser etwas weniger kraftvoll, damit keine Rippen gebrochen werden. 30 Herzkompressionen folgen 2 zwei Atemspenden. Zu Ihrer Beruhigung: Auch als unerfahrener Ersthelfer machen Sie nichts falsch.

8. Starke Blutung
Fast alle blutenden Wunden lassen sich durch starken Druck von außen stillen. Wunden dürfen Sie nicht berühren, nicht auswaschen und nicht mit Salbe etc. behandeln. Bei einer stark blutenden Wunde müssen Sie je nach Größe der Wunde mit einem sauberen, sterilen Tuch abdrücken oder mit Hilfe von Verbandspäckchen einen Druckverband anlegen. Das Stillen einer stark blutenden Wunde hat immer Vorrang, um den Blutverlust zu mindern.

9. Schocklage
Ist die Gesichtshaut des Opfers kalt, blass und fahl, ist der Puls schneller und schwächer werdend, dann ist eine Schocklage herzustellen. Das Opfer liegt auf dem Rücken, die Beine senkrecht hochheben und halten, anschließend ein geeignetes Gepäckstück unter die Beine legen und durch eine Decke vor Wärmeverlust schützen.